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Wie alles begann...

KEIN NEUES GEWERBEGEBIET

IN DEN SÜLZAUEN

ZWISCHEN

UNTERESCHBACH UND UNTERAUEL !

Der rote Kreis zeigt die Lage des geplanten Gewerbegebietes

"Nur" HQ_häufig, die geringste Hochwasserstufe auf der Karte  der Bezirksregierung und in der Realität siehe Foto

Zu normalen Zeiten fliesst der Fluss auf einer Breite von drei, vier Metern am Fusse des Berges entlang

Antrag auf frühzeitige Bürgerbeteiligung

vom 08.05.2017

Sehr geehrter Hr. Weigt,

hiermit beantragt die Bürgerinitiative Sülzauen, eine frühzeitige Bürgerbeteiligung bei dem Bauvorhaben eines Gewerbegebietes in den Sülzauen zwischen Untereschbach und Unterauel.

Nach Paragraph 3 des Baugesetzbuches geht der Gesetzgeber davon aus, dass eine möglichst frühzeitige Bürgerbeteiligung die Akzeptanz und Qualität der Bauleitplanung erhöht.

Im Hinblick darauf, dass der Flächennutzungsplan vom 07.02.1980 nicht kontinuierlich fortgeschrieben wurde, ist eine intensive Überarbeitung in Hinsicht auf Klimawandel, Hochwasserschutz und städtebauliche Entwicklung in Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern äußerst wichtig.

Die Stadt Overath hat diese Notwendigkeit anscheinend erkannt und im Juni 2016 einen Aufstellungsbeschluss zur Überarbeitung des Flächennutzungsplanes gefasst. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten!

Mit freundlichen Grüßen,

die Bürgerinitiative Sülzauen

Am 16. März 2017 haben wir, die Anwohner der Sülzauen, ausschließlich durch einen Zeitungsartikel von Vertragsverhandlungen der Stadt Overath über ein neues geplantes Gewerbegebiet erfahren.

Laut Zeitungsartikel soll hinter dem Ortsausgang Untereschbach (in Richtung Hoffnungsthal) entlang der Hoffnungsthalerstrasse ein 30.000m² grosses  Gewerbegebiet auf Strassenniveau angeschüttet werden.

Die  Entscheidung darüber wurde vom Stadtrat im Februar 2017 in nichtöffentlicher Sitzung getroffen!

Wieso wurde die Öffentlichkeit in den betroffenen Stadt, bzw. Ortsteilen nicht informiert in die Diskussion eingeladen?

 

Es wurden nur die Eigentümer von Weideflächen angeprochen, die alle nicht in der Nähe wohnen. Direkt betroffene Anwohner wurden nicht informiert.

Gerade Untereschbach, aber auch Unterauel und diverse andere Ortsteile entlang der Sülz, haben seit Jahrzehnten Probleme mit Überschwemmungen, Oberflächenwasser und aufsteigendem Grundwasser.

Fast jeder Anwohner kennt feuchte Keller, selbst die Anwohner in höhergelegenen Bereichen wie Brüderstrasse und Römerstrasse.

 

Nun gibt es direkt hinter Untereschbach freie Wiesen auf denen sich das Wasser ausbreiten kann.

 

In Zeiten des Klimawandels wird jede Fläche  dringend gebraucht, daher findet in vielen Städten und Gemeinden ein Umdenken statt und die Flussbereiche werden geräumt.

 

Laut Zeitungsbericht sagte Herr Bürger ursprünglich, dass die geplante Bebauung nicht komplett im Überflutungsgebiet liege.

 

Später wiegelte die Stadt Overath einfach ab:

das Gewerbegebiet liegt nicht im Überschwemmungsgebiet.  (Aussage in der Bürgerfragestunde am 5.04.) Und damit wurden sämtliche Fragen nach Folgeschäden einfach vom Tisch gewischt.

Nun gibt es verschiedene  Hochwasserkarten der Bezirksregierung Köln, die unterschiedlich häufige Gefahrenlagen aufzeigen. Es ist unmöglich 30.000m² dort anzuschütten, ohne mindestens eine dieser Überflutungssituationen zu ignorieren.

Abgesehen von den Folgen, wenn das Regenwasser der versiegelten Fläche von 30.000m² der Sülz zugeführt wird, statt im Boden zu versickern.

Inzwischen leugnet niemand mehr den Klimawandel und die Risiken von Starkregen und Extremwetterlagen.

Der Flächennutzungsplan, auf den sich die Stadt Overath beruft, stammt vom 07.02.1980!

Dieser Flächennutzungsplan sieht - über die Stadtgrenze hinaus bis nach Rösrath - eine mögliche Gewerbeansiedlung in der kompletten Breite vom Flussbett der Sülz bis zur Landstrasse vor. Lässt also die Folgen des Klimawandels und der städtebaulichen Veränderungen unberücksichtigt.

In den letzten 37 Jahren hat sich viel verändert.

Die Nachbargemeinde Rösrath hat dies erkannt und 2011 wurde eine weitere Anschüttung für eine Gewerbefläche in Lehmbach-Nord abgelehnt

Die Stadt Overath hat in diesem Punkt deutlich weniger Skrupel:

noch 2009 wurde die Erweiterung einer  Gewerbebrache (ehem. Fröling) in Unterauel genehmigt und ein neuer Bebauungsplan für diesen Bereich erstellt, obwohl klar war, dass:

- ein amtlich festgesetztes Überschwemmungsgebiet durchschnitten wird

- für die Erweiterungsfläche eine Ausweisung als "Temporäres Landschaftsschutzgbiet" ausser Kraft gesetzt wurde

- der Grundwasserstand schon bei 5-Jahreshochwasser unmittelbar unter der Geländeoberfläche liegt

(Begründung  der Stadt Overath zum B-Plan 130)

Trotzdem wurde der Bebauungsplan von allen beteiligten Stellen genehmigt!

Das neue geplante Gewerbegebiet liegt nur wenige hundert Meter von dem genehmigten Gebiet entfernt, nur getrennt durch die Wohnbebauung Unterauel.

Genau wie das vorhandene Gewerbegebiet, müsste auch das neue Gewerbegebiet angeschüttet werden. Automatisch läge die Wohnbebauung in einer Wanne und das Wasser würde sich bei stärkeren Hochwassern dort ausbreiten.

Zur Zeit ist es unmöglich Informationen über den Planungsstand zum neuen geplanten Gewerbegebiet zu erhalten.

Alle Seiten (Verwaltung, SEGO und Stadtrat) betonen es gäbe noch keine Planung. Warum werden dann Grundstücke aufgekauft?

Am 8.05.2017 haben wir einen Antrag auf "frühzeitige Bürgerbeteiligung" gestellt.

Es ist völlig legitim, dass die Stadt Overath sich auf der Suche nach Gewerbegebieten mit dem Gebiet in Unterauel beschäftigt. Es ist allerdings nicht richtig, wenn nicht im Vorfeld eine eingehende Untersuchung der besonderen Gegebenheiten  erfolgt. Es muss den betroffenen Bürgern Gelegenheit gegeben werden, auf die Folgen aufmerksam zu machen.

Die Konsequenzen der Entscheidung betreffen das Leben Vieler, daher ist eine intensive Auseinandersetzung angemessen.

 

 

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